Und einmal wären wir fast …

Wir schreiben das Jahr 2002. Ein paar Freunde haben die Picture Community snappa.de gegründet und sind ständig dabei weitere Features auf den Markt zu bringen. Eigene Profile, eigene Bildergalerien, Kommentarmöglichkeiten und noch so einiges mehr. Man sitzt in einem kleinen Raum und entwickelt gemeinsam. Bei ekeliger TK-Pizza, ungesundem Trinken und einem live-Relaunch mit Webcam und Countdown.

snappa.de – damals ein Hobby. Aber eines mit hohem Bekanntheitsgrad hier oben im Norden.

snappa.de – schlaflose Nächte, feiernde und fröhliche Menschen. Bilder bearbeitet und, noch bevor die ersten Menschen nach der Party nach Hause gingen, hochgeladen.

snappa.de – Menschen den Raum gegeben Nachrichten auszutauschen, Kommentare abzugeben und vieles mehr.

snappa.de – eine Beschreibung:

,,Langsam aber sicher zum Erfolg“, unter diesem Titel könnte man das Projekt snappa.de stellen. Vor drei Jahren (2002) ins Leben gerufen ist snappa.de heute im friesichen Raum ein bekanntes Event und Community Portal.
Mit fast einer halben Million Seitenaufrufen im Monat, ist snappa.de das Portal für ihre Werbung und Vermarktung!

Das Team von snappa.de kümmert sich um die Berichterstattung in Bild und Wort und manifestiert somit Ihre Veranstaltung auch weiter im Gedächnis Ihres Publikums und Ihrer Kundschaft. (snappa)

Facebook? Gab es zu dieser Zeit noch nicht. VZ-Netzwerke? Gab es zu dieser Zeit noch nicht.

Am 8. Oktober 2007 haben wir snappa.de dann aber abgeschaltet. Die User konnten ihre eigenen Bilder noch lange weiter downloaden – Neuigkeiten und weitere Uploads gab es aber nicht mehr.

snappa.de – warum ist es nicht mehr da?

Als ich Christoph Gerken, Hauptprogrammierer von damals und den Geist der ganzen Idee, vor ein paar Tagen (bei Facebook) fragte, wieso wir eigentlich nicht weiter gemacht haben kam die nüchterne Aussage:

Frag nicht, ich kann the Social Network nur mit viel Alkohol ertragen …

Eine Aussage, die ich nur ganz dick unterstreichen kann. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht mehr so richtig wieso wir aufgehört haben. Vielleicht wegen der Konkurrenz, vielleicht wegen unseren zeitlichen und finanziellen Ressourcen? Vielleicht sind das aber auch nur Ausreden? Ich weiß es nicht.

Aber was lernen wir daraus eigentlich? Dass Julia Engelmann so viel richtiges und wahres gesagt hat. Und ja, sie ist mir aktueller im Ohr denn je.

“(…) und eines Tages, baby, werden wir alt sein, oh baby, und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Und die Geschichten, die wir dann stattdessen erzählen werden – traurige Konjunktive sein wie
Ein mal bin ich fast einen Marathon gelaufen
und hätte fast die Buddenbrooks gelesen
und einmal wär´ ich beinah bis die Wolken wieder lila war´n noch wach gewesen
und einmal, fast hätten wir uns mal demaskiert und gesehen wir sind die gleichen
und dann hätten wir uns fast gesagt, wie viel wir uns bedeuten.
(…)

Hätten wir doch den Mut gehabt. Hätten wir die Hürden überwunden. Hätten wir weitergemacht. Hätten wir in die Zukunft geblickt.

Und einmal wären wir fast … Mark Zuckerberg zuvorgekommen!? Wer weiß das schon.

Und jetzt?


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